Es gibt kein Mittel gegen dieses Gift!

Es gibt kein Mittel gegen dieses Gift!

28.04.2012 13:46

Stillste Stund - Es gibt kein Mittel gegen dieses Gift


Sie war so wunderschön.
So wunder, wunderschön...

Gestern hab ich´s wieder, wieder, wieder getan:
Ich strich über ihre blasse Haut,
Über ihre Schultern hoch zum Hals,
Und dann nahm ich beide Hände und ich drückte fest zu!

Es gibt kein Mittel gegen dieses Gift! ...

Und ich drückte fester, fester, fester zu.
Doch es schien ihr zu gefallen,
Denn sie wehrte sich kein Stück.
Mein Gott, ich glaub, sie lag schon länger tot!

Es gibt kein Mittel gegen dieses Gift! ...

Sie war so wunderschön
Ich glaubte sie schwach atmen zu sehen
Doch sie lag schon lange tot
Meine Hoffnung lag schon lange tot
tot, tot, tot, tot, tot!

Immer wieder, wieder, wieder hab ich´s versucht
Sie zurück in´s Leben zu schütteln.
Doch es wollte mir nicht gelingen.
Höre sie wohl nie mehr für mich singen.

Es gibt noch Hoffnung.
Wo ist deine Hoffnung?

Es gibt kein Mittel gegen dieses Gift! ...




...Und der Vorhang lichtet sich, zeigt auf die Bühne dort im Dunkeln, die matt durch das Licht des Mondes in ein schauriges Licht getaucht wird.
Und so schreit er vor Freude laut auf, Laute des Glücks das es doch ein Mittel gibt...Und so wiederholt sich das Ritual welches sich seit hunderten von Jahren schon auf die selbe, nein nicht die selbe, auf..Ja..DIE Weise wiederholt.
Tote Augen öffnen sich, blicken in die Nacht, eine neue Nacht und das Herz wird schwer, tauscht man das...Leben...doch gegen die Tatsache nie wieder, oder wenn nur ein mal noch, den Sonnenaufgang zu sehen.
Allmählich freundet sich der Leib mit dem Umstand an.
Und er der er am Rande der Bühne steht und gerade begann den Vorhang ein Stück zu lüften erfreut sich an dem Wissen das es ein Gegenmittel gibt, und so geht er SEINEN Freuden nach, schleicht, läuft und schreit durch die Nacht.
Verabreicht das Gegengift einem jeden Wesen welches vorher nur als Leichnam zurück geblieben wäre.

Und so ziehen die Jahre ins Land, wie eine Armee blicken bei jedem ersten Mondstrahl dunkle Augen in die Nacht, überfluten Straßen, Wälder und Städte...Laben, vergnügen sich am Reich der Sterblichen...Niemand dort der sie hält, auf hält...Abhält...

Einer erschuf zehn. Zehn erschufen je zehn, hundert erschufen je zehn, tausend erschufen je zehn, zehntausend erschufen je zehn...
Und wir stoppen es hier, halten inne, denken nach...Zehn...tausend...
Wie viel unter so vielen wollen gar kein Gegengift verabreichen?

Wollen den zerbrochenen Leib so sehen wie er dort auf dem Boden liegt?
Die Augen leer, das Blut gerinnt, der Leib zerfällt, Würmer und Maden krabbeln durch das faulende Fleisch...
Doch, was ist schlimmer...Die Erkenntnis das man selbst ewig wehrt...oder...das ein verrotteter Leib nicht wieder erwacht?
Nie wieder lacht, weint, singt, nie wieder zur Arbeit geht, nie wieder den Schalter umlegt der die Maschine "Erde" am Leben erhält?
...Vielleicht auch die Tatsache das denen unter zehntausend es gefällt zu sehen wie Leben vergeht wo sie doch selbst fern ab davon sind was sie vernichten?
Man muss bei dieser Frage auch bedenken, wird das Gegengift verabreicht...Ist es nicht doch nur ein weiteres Gift?
Totes Fleisch erhebt sich aus dem Sarge, streckt die FInger wie Fühler aus, Zungen lecken verschwitzte Haut, bohren Fänge durch lebendes Gewebe hinein in das Fleisch der leiden...Und ab diesem Punkt verschwimmt das körperliche Leiden zu körperlicher Wonne...Doch, von Außen betrachtet, objektiv ohne Meinung, ist und bleibt es nicht Leiden was dort geschieht?

Ist es wider der Natur oder wieder nur Natur?

Ein Kreislauf?

Lebenslauf?

Doch ein ungehemter Kreislauf, ungebremst, ungesehn, unbedacht...

Ähnlich wie das wachsen von Efeu, ähnlich wie dem Paarungsverhalten von Karnickeln, und irgendwann ist auf der Wiese kein Löwenzahn mehr, wenig später kein Gras und noch ein wenig später sterben die ersten weil Erde den Magen nicht so gut füllt wie saftiges grünes Gras...Und am Ende sind die Bäuche der Tiere voll welche sich gegen das eigene Blut wenden.
Es spielt keine Rolle ob Karnickel eigentlich...EIGENTLICH...Kein Fleisch fressen.
Doch, sind Menschen und "Andere" keine Karnickel...Not macht erfinderisch und lässt uns alle über unsere festen Normen und Wertvorstellungen hinweg sehen.




Und es wird erkannt, ja was ist die Moral von der Geschicht?


...ES GIBT KEIN MITTEL GEGEN DIESES GIFT!


Es gibt nur das Gewisse Maß an sterben geben, lassen und selbst nehmen.
Und natürlich das "Gegengift" nicht Wahl und Willenlos zu geben...
Den Fluss des Lebens erkennen, mit im zu schwimmen bis einem der Fluss nicht mehr gefällt und in einen Seitenarm zu wechseln bis es unweigerlich in die Trockenheit oder zurück in den Fluss führt.
Erkennt das was unweigerlich immer passiert.
-Die Sonne geht auf, geht unter...
-Gras wächst und verdorrt in der Hitze der Sonne.

Es ist die selbe Sonne die Leben gibt und nimmt.
Nimmt und gibt...Nimmt und gibt...Nimmt und gibt...Nimmt und gibt...Nimmt und gibt...Nimmt und gibt...Nimmt und gibt...

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  • Erstellt von Gelöschtes Mitglied In der Kategorie Allgemein am 28.04.2012 13:46:00 Uhr

    zuletzt bearbeitet: 29.04.2012 08:33
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