Das Großherzogtum, einst bestehend aus 7 Teildomänen ist seid Anfang 2014 schmerzlich zusammengeschrumpft. Die Camarilla hat viel Boden an den Sabbat verloren. Hier ein kleiner Einblick aus den letzten Nächten, allgemein und aus Sicht eines Kainiten.
Der Überfall war kolossal, der Sabbat hat gewonnen und die Camarilla in ihre Schranken gewiesen. Sie spielten mit ihnen, ein Jahr lang. Wägten sie auf sicherem Terrain und Sieg. Trotz Verluste auf beiden Seiten gelang es nicht die Stadt und das Umland für sich zu halten. Alle Gebiete nördlich von Bremen sind verloren. Was mit den beiden Teildomänen Verden und Wildeshausen ist, ist noch unbekannt.
Es geschah schnell, plötzlich und in aller Härte, einen Kampf den die jungen Kainiten nur aus Legenden und Erzählungen oder moderneren Filmen kannten. Kaum einer war je an einem wahren Krieg beteiligt. Sie wurden buchstäblich überrannt. Überall im Großherzogtum schlug der Sabbat zeitgleich und unerbittlich zu. War es abzusehen, haben die Kainiten wirklich geglaubt sie seien Stärker, mächtiger und schlauer als der, seid beinahe einem Jahrzehnt ansässige Feind? Ja, und der Preis für diese Fehleinschätzung war hoch. Für manchen zu hoch.
Die 3 erlagen schweren Verletzungen, wovon sie sich Wochenlang erholen müssen. Unfähig zu handeln oder einen klaren Gedanken zu fassen. Sie flohen aus Wilhelmshaven als der Übergriff begann, wurden eingeholt, liefen in Fallen aber doch, irgendwie überlebten sie knapp und gelangen nach Bremen. Sie verschanzten sich in ihren Heavens, die sie nie aufgaben. Einer der 3 konnte nach einigen Tagen die Bettstatt verlassen und machte sich auf den Weg andere zu Finden. Es musste doch noch andere Überlebende geben. Irgendwo.
Sie ging, die Kapuze tief im Gesicht, der Schal bedeckte die untere hälfe des Gesichts, Handschuhe versteckten ihre Hände. Sie ging zum Dom, dem ständigen Elysium, in der Hoffnung einer der Wachghule zu treffen. Die Bannmeile war aufgehoben, kein Ghul weit und breit war zu sehen. Sie roch nichts, nahm nur Menschen wahr, überall klopften Herzen, rauschte das Blut in den Adern. Gut das sie den Schal vorm Mund hat, denn der Hunger ließ ihre Fänge wachsen. Sie kämpfte ihn herunter, ging weiter. Suchte nach Anzeichen ihrer Art. Fand jedoch nichts.
Das Chaosin war geschlossen, dicke Bretter vor dem Eingang, das Schild zerschlagen. Auch hier nichts, keine Spur. Sie ging weiter, zur Müllverbrennungsanlage. Auch hier nichts, keine Spur, die Türen die den Nosferatu als Eingang in ihre Katakomben dienten, stehen weit offen, Staub bedeckt die Stufen die hinunter führen. Sie wagt es nicht hinunter zu gehen, ruft leise ein paar Namen. Stille als Antwort. Keine Tiere, nicht einmal eine Ratte lässt sich blicken. Ausgestorben wirkt es hier. Sie greift zum Telefon, wählt einige Nummern die ihr bekannt sind, zumeist Bedienstete von Darwin Arrum - Jedes mal der selbe Spruch "dieser Teilnehmer ist zur Zeit nicht erreichbar". Voller Sorge beschließt sie ihren Prinzen in Wildeshausen auf zu suchen. Ihr Ghul wird sie Fahren. Dort angekommen bietet sich ihr dasselbe Bild wie in der Stadt und bei den Nosferatu. Es ist alles verlassen.
Die Türen stehen auf, sie geht hinein, wappnet sich und erwartet den Eiskalten, unangenehmen Schauer der sie immer überfährt wenn sie durch die Eingangstür ging. Doch diesmal bleibt er aus. Ihre Blicke wandern den Flur entlang. Keine Bilder hängen mehr an den Wänden, keine Runen mehr an Türrahmen, alle Türen weit geöffnet. Auch hier Staub, unberührt. Ihre Schritte hinterlassen deutliche Spuren in dieser Staubschicht.
Überall sieht es aus als wären die Bewohner wie vom Erdboden verschluckt. Ein Fingerschnipp - und alle weg.
Sie ruft abermals leise nach Personen die sie kennt. Erhält jedoch keine Antwort. Ein Geistesblitz und sie Greift abermals zum Handy, wählt eine Nummer in Irland. "Ja" erklingt eine besorgte männliche Stimme. Erleichtert endlich jemanden zu hören erkundigt sie sich nach verbleib von Brandulf, Metusalem der Nosferatu, und dem Prinzen Darwin Arrum. "Wir wissen auch nichts und machen uns große Sorgen. Keiner hat in den letzten Wochen etwas von ihnen gehört. Unser Brüder sind nicht zu erreichen. Ja, danke der Nachfrage. Hier ist alles beim Alten, Deinen Kindern geht es gut."
Sie bedankt sich und macht sich auf den Weg zurück zum Heaven.
Vorgeschichte zur Ankunft in Bremen der 3 Kainiten
Irgendeine Nacht ende Januar - Anfang Februar 2014.
Wilhelmshaven liegt unter einer leichten Schneedecke, es ist bitterkalt, tief hängen die Wolken über der Stadt und dem Umland. Es ist ruhig, kein Wind weht, nur die Geräusche der Nacht sind zu vernehmen. Hier und da ein Auto, ein LKW,. Die Geräusche des Hafens, normaler Weise immer allgegenwärtig, sind gedämpft durch den dichten Nebel kaum wahrnehmbar. Und doch scheint sich etwas zusammen zu Brauen, ein Gefühl der üblen Vorahnung überkommt den 3 Kainiten die durch die verlassene Fußgängerzone schlendern. Sie waren auf Patrouille, ungewöhnlich ruhig war es gewesen. Das dumpfe Gefühl in der Magengegend wird immer allgegenwärtiger, es schmerzt beinahe wie nagender Hunger, an den Eingeweiden. Immer wieder sehen die 3 sich um, nach allen Seiten. Bleiben stehen horchen in die Nacht hinein. Stille, ein Geräusch lässt sie zusammenfahren. Gleichzeitig wenden sie den Blick in die Richtung aus der das Geräusch kam. Angestrengt versuchen sie etwas zu sehen, sie lauschen fast noch angestrengter in die Nacht hinein. Dann wieder ein Geräusch, diesmal etwas Näher und ein bisschen Lauter. Es klingt wie ein Schritt, dann ein knacken gefolgt von einem röcheln. Wie aus dem nichts ertönt ein Schrei aus viele Kehlen "AAAANGRIIIF" Es ist zu Spät zum reagieren, ein Mob stürmt auf die 3 zu. Waffen blitzen im fahlen Licht der Straßenbeleuchtung. "SCHEIßE!!! RENNT! RENNT WEG!!!!!" schreien sich die 3 gegenseitig ins Gesicht und laufen so schnell sie können, pumpen Blut in die Gebeine und rennen, "scheiß auf die Maskerade! REEEEEEENT!!!!!" Für das Menschliche Auge nur noch als Schlieren in der Luft wahrzunehmen geben die 3 alles um dem Mob zu entkommen. Der Abstand wird erst größer doch holen die Verfolger auf.
Diese Szene spielte sich in jener Nacht in der ganzen Grafschaft ab, überall wo sich Vampire der Camarilla befanden, sie wurden Angegriffen und gejagt.
Das Spiel ist aus! Der Feind hat gesiegt.
Über verbleib der Kainiten die sich unter dem Banner der Grafschaft Weser Ems zusammengetan haben ist nichts bekannt. Keiner weiß etwas von dem Anderen. Die Angriffe kamen Plötzlich und in aller Härte, mit aller Übermacht.